Die neuen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind da und mit ihnen die gruseligen Schlagzeilen. Ich fasse hier kurz die Änderungen durch die neuen Empfehlungen zusammen und betone dabei ein Punkt, der meiner Meinung nach oft zu wenig Beachtung findet.
Gesund Essen und Trinken, der Überblick
Also, die DGE hat ihre Empfehlungen für gesunde, erwachsene Mischköstler*innen überarbeitet. Die Empfehlungen „Gut essen und trinken“ lösen die 10 Regeln der DGE ab und bringen dabei ein paar Neuerungen mit sich. Hier ein kurzer Überblick über die Änderungen:
- unverändert bleiben die Empfehlungen:
- 1,5 Liter Wasser am Tag zu trinken
- 5 Portionen Obst und Gemüse ideal wären
- Vollkorn zu wählen
- pflanzliche Öle zu bevorzugen
- 2 Portionen Fisch pro Woche zu essen
- der Verzehr von Hülsenfrüchten und Nüssen wird nun explizit täglich empfohlen
- die maximale Verzehrsempfehlung von tierischen Produkten wurde deutlich verringert
- Süßes, Salziges und Fettiges sollen Maximal 8% der Gesamtenergiezufuhr ausmachen. Hier gab es vorher keine Aussage.
Die Übersicht aller Änderungen könnt ihr hier direkt von der DGE laden.
Kleine Schritte in die richtige Richtung
Wichtig zu betonen ist: Es sind und bleiben Empfehlungen. Das bedeutet, niemand von uns wird sich im Alltag exakt nach einem DGE-Tagesplan ernähren – und das ist auch gut so! Stellt euch vor, ihr müsstet jeden Tag nach Schema F essen; das klingt doch eher nach Zwang als nach Genuss, oder? Das sieht übrigens die DGE genauso, weswegen ich mir gewünscht hätte, dass folgender Satz mehr Betonung gefunden hätte:
„Die neuen DGE-Empfehlungen „Gut essen und trinken “ zeigen eine Idealsituation auf. Bereits kleine Veränderungen in der täglichen Ernährung sind schon ein Schritt in die richtige Richtung – hin zu einer gesundheitsfördernden und umweltschonenderen Ernährung.“
DGE Pressemeldung
Seht die Richtlinien also gerne eher als einen Kompass in der teils unübersichtlichen Landschaft der Ernährungswelt. Sie geben eine Richtung vor, und wenn ihr sie im Hinterkopf behaltet, sind die Chancen schon ganz gut, dass ihr nicht nur Mist macht.
Mehr Hülsenfrüchte, weniger tierische Produkte
Jetzt aber zum Kernpunkt: Die DGE hat ihren Ansatz gelockert und sich stärker einer pflanzenbasierten Ernährungsweise zugewandt. Weniger Fleischkonsum, weniger Milchprodukte und mehr Hülsenfrüchte und Nüsse (als Eiweißquellen) – meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn noch Luft nach oben bleibt.
Wichtig, was gerne mal untergeht: Diese Empfehlungen gelten für gesunde, erwachsene Mischköstler*innen. Für Veganer*innen und Vegetarier*innen gibt es eigene Empfehlungen, die natürlich anders aussehen und (leider) nicht ganz so verbreitet sind. Die DGE bleibt hierbei eher vorsichtig und rät dazu, bei einer Umstellung auf eine vegane Ernährung professionelle Unterstützung zu suchen, in Schwangerschaft, Stillzeit und Kleinkindzeit ganz darauf zu verzichten.
Kein Stress
Zusammengefasst: Lasst euch von den neuen DGE-Empfehlungen inspirieren, aber fühlt euch nicht eingeengt. Nehmt sie als Basis für eine ausgewogene Ernährung und passt sie individuell an euren Lebensstil an. Denn am Ende des Tages geht es darum, dass wir uns wohl in unserer Haut fühlen und unsere Mahlzeiten genießen können – ganz ohne strikte Vorgaben. Guten Appetit auf eurem Weg zu einer gesunden und genussvollen Ernährung!
Im Gruppenkurs Stress less – eat better geht es genau darum: stressfrei zu einer gesünderen Ernährung im Familienalltag zu kommen. Und ein paar Entspannungsübungen gibt es auch dabei.