Nährstoffe
Die Himbeere, kleine rote Superfrucht. Ihr werden unglaubliche Kräfte nachgesagt – zum Abnehmen, gegen Krebs und Alzheimer und dem Zellschutz soll sie dienen. Nicht alle Zusammenhänge sind ganz so deutlich oder auch nur annähernd erwiesen, voll gepackt mir Nährstoffen ist sie aber in jedem Fall. Mit Vitamin C (25 mg/100 g), Folat (30 µg/100 g), Kalium (200 mg/100 g), Phosphor (45 mg/100 g), Eisen (1 mg/100 g) und Magnesium (30 mg/100 g) liegt sie zwar mit keinem Nährstoff an der Spitze des Feldes, bietet aber ein gutes Rundumpaket. Mit ca. 5 g Ballaststoffen / 100g regen sie dazu noch die Verdauung hervorragend an.
Herkunft und Name
Die wilde Himbeere ist in Europa heimisch und sehr genügsam. Ab dem 16. Jahrhundert wird sie nachweislich kultiviert.
Der Name Himbeere geht wohl auf die altnordische und angelsächsische Vokabel hind für Hirschkuh ab, und wurde im althochdeutschen als “Beere der Hirschkuh” bezeichnet: Hintperi, vielleicht weil Reh- und Rotwild während der Setzzeit scheinbar Himbeeren bevorzugt essen. Vielleicht haben Hirschkühe aber auch generell eine besondere Vorliebe für Himbeerblätter. Auf der Suche nach Hintergründen zum Namen im Netz bin ich vor allem immer wieder auf die gleichen Zeilen aus dem Wikipediaartikel gestoßen, teils aber auch auf eher spannende Konstruktionen, in denen die Vorzüge der Himbeere scheinbar erst dann so richtig gelten, wenn sie mit dem “König des Waldes” (dem Hirsch) in Verbindung gebracht werden können.
Verwendung
Als (Nasch-)Obst, Grundlage für Marmeladen und Konfitüren sind die kleinen Beeren sicherlich allen bekannt. In der Naturheilkunde werden allerdings auch fast alle anderen Teile der Pflanze zu verschiedensten Zwecken genutzt.
Himbeerblättertee ist vielleicht einigen Leser*innen hier bekannt, da er nicht nur in der Geburtsvorbereitung, sondern auch im Rahmen der Reduktion von Beschwerden im Zyklus genutzt wird. Gerade in punkto Geburtsvorbereitung gibt es einige Studien, die dieses tradierte Wissen nicht untermauern, sondern eher noch fraglich erscheinen lassen. Die Nebenwirkungen sind wenig erforscht und dokumentiert. Spannend finde ich dazu vor allem den Blogbeitrage aus dem hebammenblog.de, für alle, die sich da ein bisschen tiefer einlesen wollen.
Himbeeren sind meist schon bei den Kleinsten sehr beliebt und auch gefahrlos ab Beikostbeginn essbar, da sie so schön weich sind. Das macht sie auch zu perfekten Kandidaten für Fruchtjoghurt: einfach einige Früchte zerdrücken und mit Naturjoghurt vermischen. Auch als Marmeladenersatz eignen sich die Himbeeren super, indem sie entweder direkt auf dem Brot oder Brötchen zerdrückt werden, oder (gefrorene) Himbeeren mit ein bisschen Agar Agar Pulver erhitzen und gelieren lassen. Apropos gefrorene Himbeeren: bei gekauften, gefrorenen Himbeeren wird die Durcherhitzung als Schutz vor Hepatitis A und Noroviren empfohlen. Selbst gepflückte und eingefrorene Himbeeren eigenen sich aber super als Eiswürfelersatz im Sommer.
Für Selbstversorger*innen
Grundlegend kann man zwei Sorten unterscheiden: Sommerhimbeeren und Herbsthimbeeren Herbsthimbeeren können zwei mal im Jahr geerntet werden, wenn man sie nicht zurückschneidet. Allerdings fällt da gerne mal die Herbsternte schlechter aus. Alternativ schneidet man im Herbst nach der Ernte einfach alle Ruten bodennah ab. Sommerhimbeeren andererseits tragen nur an zweijährigen Ruten, also muss man die, die in diesem Jahr keine Früchte getragen haben, noch bis ins nächste Jahr stehen lassen.
Sommerhimbeeren brauchen eine Kletterhilfe, die man sich für die Herbsthimbeeren sparen kann. Herbsthimbeeren sind außerdem robuster gegenüber dem Himbeerkäfer und seinen Larven (sofern man die Triebe im Herbst zurückschneidet). Alle Himbeeren mögen es luftig und vertragen keine Staunässe.
Himbeeren sind ursprünglich Waldpflanzen und noch dazu Erstbesiedler – sie sind damit tatsächlich relativ anspruchslos und einfach zu begärtnern. Sie mögen auch Halbschatten und eine Mulchdecke über ihren Wurzeln. Rasenabschnitt eignet sich hierfür hervorragend.
Die Früchte der Himbeere reifen nach und nach, man muss also stetig dran bleiben mit dem Pflücken. Mir kommt das sehr entgegen, so kann ich die ganze Erntezeit über mein Müsli mit frisch gepflückten Beeren spicken. Zur Lagerung eignen sie sich aber nur in gefrorenem Zustand.
Weiteres (un-)nützen Wissen
Und zu guter Letzt noch der obligatorische Abschnitt für alle, die auf (un-)nützes Wissen stehen. Und für alle, die befürchten diese kleine Happen nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen, eine Warnung.
- Himbeeren gehören botanisch zu den Sammelsteinfrüchten
- Himbeeren stehen für Liebe und Leidenschaft
- Es macht in der Traumdeutung einen Unterschied, ob die Himbeeren um Traum nur vorkommen, oder ob man sie auch isst
Quellen
- Die Nährwerttabelle, Heseker / Heseker, 2019 / 2020
- https://de.wikipedia.org/wiki/Himbeere
- https://www.hebammenblog.de/anwendung-wirkung-himbeerblaetter-tee-geburtsvorbereitung/
- https://weidwerk.at/artikel/beere-der-hirschkuh-6755883
- https://dryas-phyto.com/product/himbeerstrauch-rubus-idaeus/
- https://www.laves.niedersachsen.de/startseite/lebensmittel/lebensmittelgruppen/obst_gemuse/hepatitis-a-und-noroviren-in-tiefgefrorenen-beerenfruechten-132098.html
- https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2023/37/Art_01.html
- https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/nutzgaerten/himbeeren-10-tipps-30471