Wir wollen uns alle gesund ernähren – vor allem unsere Kinder sollen optimal versorgt werden. Doch oft genug macht uns der Familienalltag dann doch einen Strich durch die Rechnung. Was sowieso schon schwierig ist (nämlich viele Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen) wird beim Familienessen zu einer wahren Herausforderung. Spätestens dann, wenn der Tagesplan mal wieder umgeworfen wird, man einen (oder mehrere) sehr wählerische Esser am Tisch hat, oder der Familienalltag eh schon stressig ist.
In diesem Post möchte ich euch 5 Impulse geben, wie ihr euer Familienessen im eh schon stressigen Alltag ein wenig entstressen könnt. Sicherlich passt nicht jeder Vorschlag zu jeder Familie, aber ich freue mich, wenn ihr was mitnehmen könnt. Fangen wir mit einer Idee an, die sich vor allem an Familien mit relativ kleinen Kindern richtet.
Eins geht immer
Ich kenne keine Familie, in der alle genau das gleiche mögen. Geschweige denn, immer am gleichen Tag auf genau das gleiche Lust haben. Wir stehen also bei einem Familienessen immer vor dem Problem, dass wir verschiedene Geschmäcker und verschiedene Bedürfnisse unter einen Hut bringen wollen. Gleichzeitig möchte man auch nicht immer nur das Gleiche essen. Um Vielfalt ins Essen zu bringen und gleichzeitig möglichst vielen am Tisch gerecht zu werden, kann es helfen eine Komponente dabei zu haben, die ziemlich sicher gemocht wird.
Dabei spielt es natürlich eine grobe Rolle, wie das Temperament der einzelnen Esser ist. Während Erwachsene öfters mal kompromissbereit sind und auch Lebensmittel essen, die nicht ganz oben auf der Liste stehen, sieht das bei Kindern häufig anders aus. Das heißt hier gilt es darauf zu achten, dass für das Kind eine Komponente dabei ist die „immer geht“. Bei dem einen Gericht sind das vielleicht die Nudeln, die auf jeden Fall gegessen werden, bei einem anderen die Erbsen und bei einem dritten Gericht ist es die Kartoffel mit Sauce. Oftmals steigt das Interesse an den anderen Komponenten, wenn zumindest schon mal eine dabei ist, die gemocht wird.
1x kochen, mehrfach genießen
Dieser Tipp kann gleich auf mehrere Weisen genutzt werden. Habe ich zum Beispiel Lust auf ein Gericht, das bei meinen Kindern auf wenig bis gar kein Interesse stoßen könnte, koche ich am Vortag etwas, was sie sicher mögen und mache gleich mehr davon. Am folgenden Tag koche ich mein Wunschgericht und habe in der Hinterhand das Gericht vom Vortag, falls es wirklich gar nicht ankommt. Und falls mir meine Kinder entgegen meiner Befürchtung doch mein Wunschgericht wegessen? Dann esse ich eben das vom Vortag und freue mich, dass wir ein neues Rezept in die Familienküche integrieren können.
Der eigentliche Hintergedanke ist aber natürlich den Kochaufwand generell zu reduzieren. Das kann so aussehen, dass ich in einer Woche mehrere Gerichte mit der gleichen Getreidebeilage plane. Dann koche ich im ersten Durchgang die doppelte Menge und habe sie im Kühlschrank parat für den zweiten Tag. Beispielsweise ein Wokgericht mit frischem Reis am einen Tag und ein Reisauflauf oder eine Reispfanne einige Tage später. Oder die Suppe, die am darauffolgenden oder übernächsten Tag zur Nudelsauce wird. Clever geplant kann man sich so das ein oder andere Kochen in der Woche sparen.
Wochenplan
Und so kommen wir zum Dauerbrenner unter den Tipps, aber das mit Recht. Macht euch einen Wochenplan. Dies bringt gleich mehrere Vorteile mit sich:
- Ihr müsst euch nicht täglich Gedanken machen, was ihr Essen wollt, sondern habt schon etwas bereit.
- Ihr könnt alle Familienmitglieder mitbestimmen lassen, was es zu Essen geben soll.
- Ihr könnt eine solide Einkaufsliste schreiben und habt am Ende weniger Reste und spart auch noch Geld.
- Ihr könnt beim Schreiben des Wochenplans schon darauf achten, dass die Mahlzeiten insgesamt ausgewogen sind.
- Ihr könnt direkt schauen, wo ihr durch „Mehrkochen“ Zeit sparen könnt.
Das sind nur einige Vorteile und sicherlich findet jede Familie noch ganz individuelle Vorteile. Schaut, dass ihr beim Wochenplan nicht jeden Tag fest verplant, sondern habt eine bis drei Tage, die ihr flexibel und spontan befüllen könnt. Es gibt doch eigentlich immer mindestens einen Tag, an dem es anders läuft als geplant oder man vielleicht doch mal spontan Lust auf was ganz anderes hat. Dafür kann es sich lohnen gewisse Lebensmittel immer auf Vorrat zu haben, sozusagen die Lückenfüller.
Vorratskammer
Ich weiß, nicht jede Familie hat eine Vorratskeller, eine Vorratskammer oder einen großen Kühl- oder Gefrierschrank zur Verfügung. Es geht auch gar nicht darum, so viel zu bunkern, dass ihr Wochen lang davon leben könnt. Sondern eher darum, dass man ausgewählte Sachen immer auf Vorrat hat. Das können die schnell zubereiteten Lückenfüller von oben sein, aber eben auch Saaten, Nussmus, Konserven und Kerne, mit denen sich Gerichte ohne viel Aufwand nährstoffreicher gestalten lassen.
Ist euer Goto-Gericht, wenn es schnell gehen muss, beispielsweise Nudeln mit Sahnesauce, kann man diese schnell mit einem Löffel Nussmus nochmal aufwerten. Hat man Kerne und Saaten sowieso da, sind sie schnell über einen Salat gestreut und können diesen sensorisch und bezüglich der Nährstoffe weiter aufwerten. Gleiches gilt für Kichererbsen. Es gibt wirklich viele Gerichte, in die diese gut eingebaut werden können – und hat man eh eine Dose da, sind sie auch schnell genutzt.
Mini Meal Prep

Last but not Least möchte ich euch noch meine Gedanken zum Meal Preppen da lassen. Viele haben bei den Worten ein Bild vor Augen, in dem sie sich am Wochenende stundenlang in die Küche stellen um alle Gerichte der Woche vorzubereiten. Das kann für manche durchaus abschreckend sein – für andere ist es ein absoluter Segen. Ich möchte aber an dieser Stelle vor allem auf eine Art Mini Meal Prep hinaus, was man vielleicht als vorausschauendes Schnippeln bezeichnen könnte.
Wenn ihr eh schon mal am Schnippeln seid, überlegt euch, ob es nicht Sinn machen könnte direkt ein bisschen mehr zu schneiden, weil es im Laufe des Tages noch gebraucht wird. Klingt jetzt nicht revolutionär, kann aber durchaus auch eine große Zeitersparnis sein.
Schnippelt ihr also morgens Gemüse und Obst für die Brotbox im Kindergarten oder der Schule, dann schnippelt doch direkt ein bisschen mehr für euren Snack zwischendurch. Oder wenn es später noch Salat geben soll, in den auch Gurke kommt, dann schneidet die direkt schon mal mit. Und wenn ihr mehrfach in der Woche Nüsse für euer Müsli hackt, hackt doch lieber ein mal in der Woche ein paar mehr. Auch das Mehrkochen von Beilagen gehört für mich in diese Kategorie des Mini Meal Preps. Man nimmt seinem Zukunftsplan-Ich einfach schon mal ein bisschen Arbeit ab.
Und jetzt?
Lasst mich gerne wissen, ob ihr hiervon was mitnehmen könnt – oder was eure ganz persönlichen Strategien für ein ausgewogenes, stressfreies Familienessen so sind. Pickt euch gerne raus, was ihr brauchen könnt – den Rest lasst ihr für andere da 😉