Er ist nur für eine sehr begrenzte Zeit im Jahr frisch vom Feld erhältlich: der weiße Spargel. Und dann gibt es kein Halten mehr. Für die einen Hin zum Spargel, für die anderen möglichst schnell weit weg. Hier steht der Spargel dem Rosenkohl nur wenig nach: entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn. Ein Dazwischen ist selten. Hier also mal ein paar zusammengetragene Fakten zum Spargel.
Nährwerte
Das Wichtigste zuerst: der Spargel ist eine super Wasserlieferant, was man gerade im aufkeimenden Sommer nicht vernachlässigen sollte. Er besteht zu 93 % aus Wasser und hat nur 21 kcal auf 100 g (ohne Sauce Hollandaise, versteht sich ;-)). Mit 105 µg Folsäure auf 100 g liegt Spargel recht weit vorne, was besonders für Schwangere, Stillende und bei Kinderwunsch interessant ist. Auch die Vitamine B1, B2, C und E sind reichlich enthalten.
Einer von Vielen
Es gibt ca. 220 Arten in der Gattung Spargel. Wir essen die Triebe des Gemeinen Spargels (Asparagin officinales), auch Gemüsespargel, oder eben kurz: Spargel, genannt. Während im allgemeinen Sprachgebrauch zwischen weißem und grünem (eher selten violettem) Spargel unterschieden wird, so sagt die Farbe erst mal nichts über die Sorte aus. Weißer Spargel wird geerntet, bevor er frische Luft schnuppert. Grüner und violetter Spargel wachsen oberirdisch. D.h. eine weiße und eine grüne Spargelstange können durchaus von der selben Sorte sein, sie wurden dann nur unterschiedlich geerntet. Der Weiße ist übrigens fast nur bei uns so beliebt.
Zubereitungsmethoden
Der Spargel ist ein Tausendsassa: man kann ihn kochen, grillen, braten, backen und sogar roh essen. Bei weißem und violettem Spargel sollte man allerdings vorher zum Sparschäler (oder Messer) greifen, um ihn zu schälen. Außerdem empfiehlt es sich am unteren Ende 0,5 – 1 cm abzuschneiden. Die wahrscheinlich beliebteste Variante ist hierzulande mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise.

Die vielen Namen des Spargel
Ich wusste, bevor ich mich hingesetzt habe um für diesen Blogbeitrag Fakten zusammenzutragen, nicht, dass Spargel überhaupt unter anderen Namen bekannt ist. Wieder was gelernt. Der Spargel hat eine Vielzahl von Trivialnamen, die sich mir nur sehr bedingt erschließen: Aspars, Gotteskraut, Heirbeswurz, Hosendall, Korallenkraut, Schwammwurz, oder auch Teufelstrauben.
Eau de Spargel
Der charakteristische Geruch vom Urin, wenn man Spargel gegessen hat, ist allbekannt. Gleichzeitig entwickeln nicht alle Menschen den charakteristischen Geruch und (das finde ich fast noch spannender) nicht alle Menschen können diesen Geruch wahrnehmen. Umso erstaunlicher, dass dieser Duft so am Spargel haftet.
Von Straßen und Museen
Dem Spargel (bzw. seinen Anbaugebieten) sind gleich drei Straßen gewidmet: die Badische Spargelstraße, die Niedersächsische Spargelstraße und die Spargelstraße Schleswig-Holstein. Ebenso viele Spargelmuseen sind bei Wikipedia gelistet: das Europäische Spargelmuseum (in Oberbayern), das Niedersächsische Spargelmuseum und das Spargelmuseum in Schlunkendorf. Wer also noch auf der Suche nach einem Ziel für ein Wochenendtrip ist, könnte hier vielleicht fündig werden.
Der Spargel und die Tischmanieren
Unbedingt einfach ist der Spargel nicht zu essen – vor allem nicht gekochter Spargel. Manch eine*r zutzelt ihn wie eine Weißwurst, manche schneiden ihn und früher wurde er vor allem mit der Hand gegessen. Das hatte vor allem mit dem Material des Bestecks zu tun, das mit schwefelhaltigen Verbindungen im Spargel reagierte und anlief.
Quellen
[1] Heseker, Heseker: Die Nährwerttabelle, 6. Auflage 2019/2020
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Gemüsespargel
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Spargelmuseum
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Spargelstraße