So ein Apfel ist ja hierzulande schon ein sehr „gewöhnliches“ Lebensmittel. Hier deswegen ein paar (Fun) Facts zu Äpfeln, die vielleicht noch nicht jede*r kennt. Fangen wir mit dem guten alten Äppelwoi an – auch wenn das eher ein Thema für die Großen hier ist…
Äppelwoi, Cider und Cidre sind nicht das gleiche
Sind Apfelwein (a.k.a. Äppelwoi), Cider und Cidre eigentlich das gleiche, nur in verschiedenen Sprachen? Bei der großen Vielfalt an Apfelweinen, die es in Deutschland gibt, läge dies ja nahe. Doch tatsächlich haben die deutschen Apfelweine, Cider und Cidre vor allem eins gemeinsam: den Apfelsaft als Ausgangsstoff. Danach kommen die kleinen, aber feinen Unterschiede ins Spiel.
Der Apfelwein hat einen Alkoholgehalt von 5 bis 7 % und man lässt die bei der Gärung entstehende Kohlensäure entweichen. Der Cidre in Frnkreich ist ein leichter Wein mit 2 bis 5 Prozent Alkoholgehalt und einem leichten Prickeln. Und auch der englische Cider prickelt. Mit seinem kräftigen Geschmack wird dieser aber als Bier serviert und schafft es auf einen stattlichen Alkoholgehalt von 4 bis 12 Prozent. [1]
Apfelmus ≠ Apfelmark
Dass es einen Unterschied zwischen Apfelmus und Apfelmark gibt, der über den Namen hinaus geht, war mir lange Zeit nicht klar. In den „Leitsätze[n] für Obsterzeugnisse“ [2] ist klar geregelt: Apfelmus hat eine Zuckerkonzentration von mindestens 16,5 % und darf „geschmacksgebende Zutaten“ enthalten. Hierzu zählen zum Beispiel Zimt und Vanille. Apfelmark ist im Gegensatz dazu nicht gesüßt, sondern besteht lediglich aus püriertem Apfel und ggf. Ascorbinsäure gegen die Braunfärbung. In der aktuellen Überarbeitung der Leitsätze soll Apfelmark dann auch ergänzt werden. [3]
Birkenpollen und Äpfel sind sich ähnlicher als man denkt
Dass es hier eine gravierende Ähnlichkeit gibt, dürfte vor allem Birkenpollenallergiker interessieren. Da sich zwei Proteine, die sich in Birkenpollen und in Äpfeln befinden so stark ähneln, dass das Immunsystem sie verwechseln kann, entwickeln manche Birkenpollenallergiker eine so genannte Kreuzallergie und reagiert auch auf das Protein im Apfel. [4]
Man hat herausgefunden, dass Menschen mit einer Apfelallergien meist nicht auf alle Apfelsorten gleich reagieren. Alte Sorten scheinen deutlich verträglicher. Laut der „BUND Lemgo Apfelsortenliste“ [5] sind gerade die gängigen Sorten nicht zu empfehlen…
– der Apfel ist aus pragmatischen Gründen angebissen
Wer kennt ihn nicht: den angebissenen Apfel des Großkonzerns Apple? Doch warum ist er eigentlich angebissen? Laut macwelt.de [6] liegen die Gründe in den Anfangszeiten der Firma: der ganze Apfel sah zu sehr nach Kirsche aus und der „Biss“ fügte sich hervorragend um die Drehaussparung der Boot-Kassette und um das „a“ des damaligen Apple-Schriftzugs.
Nicht alle Sorten haben gleich viel Vitamin C
Wer es ganz genau wissen mag, kann sich in der BUND Lemgo Liste „Vitamin C Gehalte der Apfelsorten“ [7] schlau machen, aber hier einige Beispiele [7,8]:
- Braeburn 24-35 mg
- Berlepsch 20 – 25 mg
- Jonagold 10-28 mg
- Idared 15-20 mg
- Boskoop 15-20 mg
- Golden Delicious 10-15 mg
- Elstar 8-15 mg
- Alkmene 6-15 mg
- Gloster 5-10 mg
- Granny Smith 0,1-4 mg
Es kommt also sehr auf die Sorte an, wie viele Äpfel man benötigt um den Tagesbedarf an Vitamin C zu decken (95-110 mg beim Erwachsenen [9]). Bei Kleinkindern und Kindergartenkindern kann ein Apfel wiederum reichen (20-30 mg [9]). Sollte es darum gehen, bei „An appla a day…“.
Süße Äpfel haben nicht immer mehr Zucker als saure Äpfel
Auch hier möchte ich nur exemplarisch einige Beispiele nennen um zu zeigen, dass der Geschmack erst mal nichts über den Zuckergehalt aussagt. In der Auflistung ist der Zuckergehalt in Prozent angegeben, die Säure in g/l [10].
Boskoop, ein allgemein als sehr sauer empfundener Apfel, hat den zweithöchsten Zuckergehalt in der Tabelle. Auch Topaz ist geschmacklich eher säuerlich einzuordnen und hat einen sehr hohen Zuckergehalt. Andersherum geht aber auch: ein sehr süßer Apfel ist die alte Sorte „Kaiser Alexander“. Diese hat einen extrem geringen Zuckergehalt mit nur 4,71 % [11].
Gedünstete Apfelsticks zum Beikoststart
Das Apfelmark im Brei, Porridge oder Müsli kennen bestimmt viele, Gedünstete Apfelsticks sind aber auch super Snacks für die Essanfänger! Ist der Apfel gedünstet, lässt er sich leicht am Gaumen zerdrücken und es können keine größeren Stücke Probleme bereiten.
Quellen
[1] https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2017/august/aeppelwoi-cider-und-cidre/
[2] https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ernaehrung/Lebensmittel-Kennzeichnung/LeitsaetzeObsterzeugnisse.pdf;jsessionid=D689674E08F8BC8C08496D94608923D3.live831?__blob=publicationFile&v=2
[3] https://www.lebensmittel-forum.de/faq/forum-lebensmittel-und-ernaehrung/unterschied-zwischen-apfelmus-und-apfelmark-53873
[4] https://www.ecarf.org/wenn-der-koerper-apfel-und-birke-verwechselt-die-kreuzallergie/
[5] https://www.bund-lemgo.de/download/02_Apfelallergie_pdf_Sortenliste_2019_02.pdf
[6] https://www.macwelt.de/news/Warum-der-Apple-Apfel-angebissen-ist-10037741.html
[7] https://www.bund-lemgo.de/download/oekoland-obstbau/aepfel-streuobstwiese-vitamin-c-gehalt.pdf
[8] https://www.bzfe.de/lebensmittel/vom-acker-bis-zum-teller/aepfel/aepfel-gesund-essen/
[9] https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-c/?
[10] https://www.obst-vom-bodensee.de/index.php?Zucker-Saeure-Verhaeltnis-bei-Aepfelsorten
[11] https://www.kup.at/kup/pdf/5112.pdf